KONZEPT
Brigitte Felician Siebrecht piano_d.FORM
KANN ein KLAVIER sterben?
Von der Ultimativität der stetigen Verwandlung
Das KLavier befindet sich seit 2009 kontinuierlich an verschiedenen Orten im Freien.
Sonne, Regen, Wind, Kälte und Hitze, aber auch Pflanzen und Tiere vereinnahmen das Klavier seither.
Es ist einer ständigen Verwandlung unterworfen, dient verschiedensten Tieren als Unterschlupf, wird Teil des Wachstumsprozesses benachbarter Pflanzen und Bäume. Seine Funktion und Bedeutung wandelt sich kontinuierlich. Die Ausstellung zeigt Entwicklungsprozesse, Verwandlungen, künstlerische Bearbeitungen, Animationen und Klangkompositionen, sowie philosophische und prosaische Kurzgedanken.
Das Klavier im Garten wurde zudem in den letzten beiden Jahren zum Mittelpunkt künstlerischer Zusammentreffen mit Künstlern verschiedener Metiers.
Ausschnitte aus diesen Zusammenkünften waren Bestandteil der 1. Ausstellung des „piano deFORM“ in der Mannesmann Halle / WerkStadt Witten.
Was wird aus einem Gebrauchsgegenstand, der seiner primären Funktion entledigt wird?
Ist er noch Gegenstand oder ist er pure Form?
Kann ein Klavier sterben?
Bleibt ein Klavier ein Klavier, auch wenn es als solches nicht mehr erkennbar ist?
Oder gibt die gedankliche Zuschreibung einer Bedeutung den Dingen ihre Form?
Der Verfall erscheint in diesem Prozess in seiner Ästhetik und Schönheit ebenso faszinierend wie das Entstehen.
Die Beobachtung der Ästhetik von Verwitterung ist dennoch nur ein begleitender Aspekt des piano deFORM Projektes. Letztlich entstehen aus dem Deformationsprozess und dem Versuch, das Entstehende in die eigene Welt zu re-integrieren in der Hauptsache neue Sichtweisen und individuelle (Be)Deutungen… Ein innerer Zusammenhang wird sichtbar zwischen Entstehung und Verfall: Stetige, nie endende Verwandlung ist die letzte Wahrheit jedes Dinges – Form und Funktion sind nur kurze Übergänge innerhalb eines unendlichen Prozesses.