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LAYERS:of:LIFE

exhibit LAYERS:of:LIFE Ulm (c) BrigitteFelicianSiebrecht

LAYERS:of:LIFE artwork

Zunächst 2008 als gemeinsames Projekt „Delphi 2.008“ (Lyrik und Malerei) mit der Frankfurter Autorin Beate von Devivere entstanden. Die Serie wird fortgeführt.
Die Arbeiten entstehen aus einer Kombination von Fotografie, Malerei und Print – die abgebildeten Personen werden zunächst in ihren spezifischen Umgebungen portraitiert.

Zugrunde liegt die Idee einer Visualisierung des sich wandelnden Umgangs mit ehemaligen Gegensätzen und Ambivalenzen, mit absichtlich widersprüchlichen Synthesen in der aktuellen Lebenswelt.

Hightech und Religion – Sind Artificial Intelligences die Engel von morgen, Mode und Mythos – Popkultur ad absurdum: Jeder ist ein Star, jeder ist ein Künstler, Quantenphysik und Pixeluniversum, Virtual Reality und Transzendenz, Trend und Individualität, SocialWeb und Isolation …

Versucht plakative Annäherungen an diese plötzlich erlaubten Scheinsynthesen.
Die Möglichkeit ergibt sich, Verbindungen, Verästelungen, authentisch zur Schau Getragenes zu formulieren.
Das Unsichtbare finden… Rätsel lösen oder aufbauen…

Das Nebeneinander von fotografischen Fragmenten, tatsächlichen malerischen Strukturen (Strukturpasten, Pinselspuren), digitalen Verzerrungen und Pixeleffekten greift auf der formalen Ebene den Konglomerat-Charakter auf.

Im Mittelpunkt steht meist eine (reale) Person, seltener auch Gruppen von Personen. Die ursprüngliche Fotografie wird jedoch nur fragmentarisch verwendet und zu Patterns stilisiert.
Personen, Teile von Orten und zugehörige Objekte werden dekorativer und doch bedeutsamer Teil der Bild-Oberfläche.

Als Gestaltungselemente werden Symbole, Zeichen, Accessoires und Requisiten genutzt. Sie entstammen dem tatsächlichen alltäglichen Leben er Akteure, aber ebenso den Geschichtsbüchern oder dem kollektiven Unbewußten.
[Linienpläne Öffentlicher Verkehrsmittel, Verkehrszeichen, Hinweisschilder und Pictogramme,
Computerplatinen, Handys, iPads, Rucksäcke, Skateboards, T-Shirts, Wandreliefs, Säulen, Griechische Helme, U-Bahnhof Szenarien, Wolkenkratzer, Tempel, mythische Symbol
]

Synthesen scheinen plötzlich selbstverständlich, bilden innere Konjunktionen aufgrund der sie verbindenden authentisch gedachten Privat-Ideologien.
Gesamtsituation / Kollektiv, das grundlegend Menschliche / Ausdruck des Einzelnen, die Vermassung wird Individualsport.
Malerisch „dekorative“ Gestaltungselemente transzendieren augenblicklich das rein DEKORATIVE. Sie sind Aussagen, quasi Projektionsflächen innerer Welten und Ebenen der Protagonisten.

"Skating selbdritt" aus der Serie "Layers:of:Life" von Brigitte Felician Siebrecht
"Skating selbdritt" aus der Serie "Layers:of:Life" von Brigitte Felician Siebrecht

delphi – frankfurt
der jugendliche wagenlenker
die anmutigen kämpfer
sind mitten unter uns
sie lösen die gleiche fahrkarte
sitzen neben uns
in den u-bahnen der metropolen
lenken ihre unsichtbaren wagen
auf dem weg ins freie
siegesgewiss und geschmeidig
halten sie die zügel in der hand
noch immer lädt der parnass sie ein
und sie träumen von dem gipfel
ihr wunderbares in falten gelegtes gewand
eine verschlissene jeans ihre gaben
tragen sie in haltbaren rucksäcken
mit der aufschrift vision
sie schmieden ihre pläne mit einem lächeln
auf ihrem leicht geöffneten mund
schauen sie in ihre zukunft
so anmutig
© Beate von Devivere,
1. Preis Lyrik, deutschsprachiger Literaturwettbewerb
Künstlergilde 2007

serpent.palm (c) BrigitteFelicianSiebrecht
serpent.palm (c) BrigitteFelicianSiebrecht

wörterwelt
palast zelt brunnen garten limone zelt
und ich höre den brunnen
im garten des kalifen von isfahan
ich sehe azurblau umgeben von gold
orangen im lichtgrünen hain
vor den ockerfarbenen hügeln der nahen wüste
ich fühle die weiche wolle
des teppichs im dunklen zelt des pashtun
in der ebene vor den gipfeln des hindukush
ich schmecke den frischen nektar
der limonen im glas
das der junge mit den dunkel
glänzenden augen stehend vor dem schoß seiner mutter
im purpurfarbenen nomadengewand
mir reicht während eine
stimme vom hauptbahnhof spricht
bin ich längst ausgestiegen
unterwegs
in meiner wunderbaren wörterwelt
© Beate von Devivere

Das Ende ist nahr (c) BrigitteFelicianSiebrecht
Das Ende ist nahr [100 x 150 cm]

unsere götter
kommen unsere götter
zurück in das köstliche chaos der
wunderbar erleuchteten metropolen
gaia geliebte
der immergrünen stechpalmenwälder
gekürt zur schönsten auf allen kontinenten
gürtet in beverley hills
ihr vielfarbiges celluloidband
tanzt ab auf dem glänzenden patenteparkett
mit tartaros berauschender traumpartner
junger gründer mit zukunftsoptionen
auf die entschlüsselung ihrer astralkörper
unterwegs ohne zeit und raum
auf der suche nach seiner madonna –
seiner erotik erlegen
verkündet sie mit versunkenem blick
auf ihr schwarzblaues gewand
mit zwölf strasssteinen
die endlich gelungene geburt
des von ihr selbst gezeugten
uranos der himmel und sie
steigen ineinander verzückt
in seinen irdischen wagen
die müde metropole grüsst der berühmte
von menschenhand geformte morgenstern
stillen schnell ihren lebenshunger
am nächsten drive-in
verbinden sie sich
und sind noch stolz
auf ihre kinder die titanen
frisch verliebte in ihrem lebenslabor
schauen sie mit freude auf
ihre schöpfungen die chimären
verlangen nimmersatt nach nichts
anderem nur noch mehr
verschlingen sie schließlich
ihre kinder
unsere götter
© Beate von Devivere

spiel zwischen den welten (c) BrigitteFelicianSiebrecht
spiel zwischen den welten (c) BrigitteFelicianSiebrecht
the screen and me (c) BrigitteFelicianSiebrecht
the screen and me (c) BrigitteFelicianSiebrecht
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Seems like trees

Fotografie | Malerei

Die OberFläche ist das zentrale Thema in den Arbeiten der Künstlerin. Mittels ihrer speziellen Mischtechnik schafft sie in der Serie „seems like trees“ aus fotografischen Andeutungen, digitalen Rastern und Fragmenten und einer beinahe impressionistisch anmutenden Malerei „Räume aus Wald“. Vielschichtige, teils durchsichtige Ebenen, ein nicht greifbares Spiel aus Licht und Dunkel verbinden sich mit kurzfristigen realistischen Sequenzen zu einem Einblick in einen beinahe mystischen, fremden und doch irgendwie bekannten Ort.

Die Arbeiten der Serie scheinen Hybridwesen zu sein – irgendwo zwischen Fotografie und Malerei. Aus der Nähe betrachtet zerfallen sie hier und da zu reiner Oberfläche aus abstrakten Punkten, Strukturen und Linien.
„Die Beweglichkeit der eigenen Wahrnehmung – vor der Festlegung auf die Vorstellung des endgültigen Bildes“, stellt für die Künstlerin ein faszinierendes Moment ihrer künstlerischen Arbeit dar.

 

Ausstellungstext Galerie Atta worldwide Weimar 2010

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Gesicht.et 2001 – 2012

Serie a-/d- painting
Fotografie, Print, Malerei, Zeichnung, Digitale Komposition

a-/d- painting
= mixed-media Stilistik, in der Fotografie, Digital Imaging und traditionelle Malerei kombiniert werden
= mixed-media style, that combines he means of photography, digital imaging and traditional painting in various ways

…gesehen irgendwo im | am | hinter dem Angesicht – das Innere in die Gestaltung gekehrt – wird zu dem, was gesichtet werden kann…
keine Portraits- keine bestimmten Personen –
Gesichter, die es geben könnte, weil sie abgebildet sind.

Gesichter, die es gibt, weil sie als solche erkannt werden…
Abbild nahe Vision:
… beim Anschauen erst fertig gestellt, in dem wir sehen, was wir kennen oder: sehen, was wir sehen möchten.
Das Persönliche wird Allgemein und wieder individuell.
Gesichter, die man nicht kennen muss, um sie zu erkennen.