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vera ikon – Das wahre Bild [Intervention] | Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund

Intervention "vera ikon" Themenbild

vera ikon
What you see is what you believe (WYSIWYB)
Die Unsicherheitskamera

INTERVENTION
Im Gegenüber zu „Veronika zeigt das „wahre“ Abbild Christi“, Hans von Witten, um 1500

Brigitte Felician Siebrecht, Juli 2021

Austellung: „Gegenüber“
Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund
10.09. – 3.10. 2021

vera ikon - Intervention MKK - Siebrecht

vera ikon ( das wahre Bild)

Die unvoreingenommene Betrachtung (in Abwesenheit jeglicher Vorinformation) ist wesentliche Grundvoraussetzung und Teil der Intervention

Das Live-Abbild der „Veronika“ von Hans von Witten wird mittels einer Überwachungskamera auf einen Fernsehbildschirm übertragen.

INTERPRETATION

Die Veronika zeigt das „wahre“ Bild und wird nun selbst zum „wahren“ Abbild.

Mittels einer Überwachungskamera (= Unsicherheitskamera), die direkt vor dem Objekt installiert ist, wird das Ab-Bild des Objektes (=Gegenüber) auf einen entfernt stehenden Bildschirm übertragen.
Das „Abbild“ ist allerdings kein Live Bild, sondern ein gescriptetes Video.
Es enthält Zusätze und Interpretationen sowie Zufalls- Elemente, die jedoch so inszeniert werden, dass sie nur bei sehr genauer Beobachtung auffallen.

Die virtuelle erschaffene, wiedergegebene Wirklichkeit ist also nur eine Schein-Wirklichkeit.

Die Installation stellt eine klassische Mittelbarkeit (einen Vermittler) her zwischen Bild und Abbild – zwischen Wirklichkeit und Wahrnehmung. Der Fokus richtet sich auf die Frage:
Wieviel Tatsächlichkeit liegt in dem Abbild der Wirklichkeit?

Wieviel des Wahrgenommenen unterliegt Fehlschlüssen aufgrund von Annahmen, die uns zT noch nicht einmal bewusst sind?

KRITISCHE BETRACHTUNG

Wir erleben Wirklichkeit zu einem sehr hohen Anteil digital und mittelbar (Fernsehen, Internet etc).
Der Fake Faktor = die Fälschbarkeit ist sehr hoch!
Meine Wahl fällt auf die 1. Etage – Christliche Kunst im Mittelalter, um einen Bogen zu spannen zu Denk- und Glaubensstrukturen dieser Epoche.

Aberglaube scheint mir in der Gegenwart (Im Digitalen Zeitalter) nicht minder präsent zu sein – jedoch in anderer Form:
Technologie-basierte Phänomene rufen ähnlich unkritische und überbewertende Annahmen beim Betrachten hervorrufen wie seinerzeit religiös behaftete Phänomene.

Immer noch bringen wir Fotos und vor allem Filmmaterial einen grundlegenden Glauben an die Tatsächlichkeit entgegen.
Dies tun wir, obwohl die Manipulierbarkeit digitaler Medien und sogenannter Deep Fakes bekannt sind. 2021 ist jedoch nicht nur die Fotografie, sondern auch das bewegte Live-Bild bis ins letzte Detail manipulierbar.
Letztlich ergibt sich die Erkenntnis, dass unser Glaube (an die Seriosität von Quellen, an die Untrügbarkeit der Wahrnehmung, an das Sosein der Realität, an eine mitgelieferte Interpretation usw.) eine wesentliche Rolle spielt bzgl. dessen, was wir für real halten.

Wir sind es seit Jahrtausenden gewohnt, unserer sinnlichen Wahrnehmung – insbesondere dem, was wir sehen – zu vertrauen. Dennoch geschieht dies immer nur abhängig von dem, was wir der Realität überstülpen mittels unserer bereits vorher getroffenen Annahmen.

In Zeiten dieser digitalen Bildmanipulation erscheint es also beinahe fahrlässig, den Abbildern blindlings zu vertrauen, die uns täglich erreichen.

Ich möchte die Aufmerksamkeit auf den Graben zwischen der Wirklichkeit und der von uns vermeintlich wahrgenommenen Wirklichkeit richten.

Letztlich ist auch heute noch und auch bei nicht-religiösen Menschen, der Aspekt des Glaubens und/oder Glauben-Wollens wesentlich für das, was „wahr“genommen wird.

Glauben wir, was wir sehen oder sehen wir, was wir glauben?
Wer bestimmt, was wir sehen?
Wer bestimmt, was wir glauben

 

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Bewegen in der Grauzone [augmented painting] | Kunstbetrieb / Offene Nordstadt Ateliers, Dortmund 2021

Bewegen in der Grauzone (Augmented Painting) by Brigitte Felician Siebrecht

„Bewegen in der Grauzone“
Augmented Painting
Mischtechnik und Projektion

Die Bewegung in der Grauzone ist geprägt von Unsicherheit
und dem Versuch der Vermeidung
Grenzen sind vorgegeben
jedoch nicht definiert
Letztlich ist der Versuch
sich den Gesetzen der Grauzone gemäß zu bewegen
zum Scheitern verurteilt
Die Grauzone frißt dich auf
Erst der Entschluss
den eigenen Maßgaben zu folgen
macht dich zum Herrscher über die Grauzone.
Aus dem Gefängnis
wird ein Spielplatz.

Ausstellung
4.9. – 3.10.2021 Galerie der kunstbetrieb Dortmund
Offene Nordstadtateliers 2021

Eröffnung
Samstag 4.9.2021

Am 4. und 5. September eröffnen die Galerie kunstbetrieb dortmund im Rahmen der „Offenen Nordstadtateliers 2021“ die neue Ausstellung „grauzone“.
14 Künstler*innen nehmen teil: Ana Maria Avilès Toro, Anke Droste, Almut Rybarsch-Tarry, Anne Jannick, Artur A. Wojtczak, Brigitte Felician Siebrecht, Klaus Pfeiffer, Mathes Schweinberger, Paola Manzur, Susanne Grytzka, Sylvia Reuße, Udo Unkel, Vanessa von Wendt und Yi An Chien.

An dem Wochenende sind die Nordstadtateliers- und Galerien samstags von 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr und sonntags von 5. September 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.

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talk to me – Interaktive Videoinstallation – Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf 2021

Talk to me - Installation Siebrecht

talk to me
Video Installation

Kunst im Dorf 2021
Sommernacht im Park Live-Project 2021
Museum Barendorf, Iserlohn
Brigitte Felician Siebrecht

Talk to ME - interactie Video Installation - Siebrecht 2021

Die Video-Installation zeigt ein kugelförmiges Wesen, das sich in sich zurückzieht oder Andock-Punkte öffnet. Es pulsiert – in Reaktion auf Umgebungsgeräusche. Eine Kamera, ein Mikrofon beobachten, was geschieht. Du bist Inter.Agent.

The Virus and me
Wie verhältst du dich?
Panik ? Rückzug? Depression? Aggression?

Sprich zu mir!
Alles was zählt, ist deine Antwort.
Deine Fragen!

Beginne, dich zu äußern.
Kommuniziere.
Finde heraus, was das Virus sagt.

Dir sagt.

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Madonna von Barendorf – Videoinstallation – Museum Barendorf 2020

Madonna von Barendorf Siebrecht Insatallation 2020

Madonna von Barendorf
Video Installation

Kunst im Park 2020
Museum Barendorf, Iserlohn
Brigitte Felician Siebrecht,



Die Barendorfer Künstlerin installiert mit der „Madonna von Barendorf“ eine eigene Pilgerstätte in der ehemaligen Gelbgießerei der Historischen Fabrikanlage Barendorf.

Eine Überwachungskamera überträgt das Bild der Madonna auf einen Bildschirm.

Diese Pilgerstätte möchte Sie – ob religiös oder nicht religiös – einladen, ein wenig zu verweilen und sich in das Abbild der Madonna und die Atmosphäre des Raumes zu vertiefen.

Madonna von Barendorf Siebrecht Insatallation 2020HINTERGRUND

Durch die räumliche Trennung von Bild und Abbild stellt die Installation eine Mittelbarkeit her – zwischen Wirklichkeit und Wahrnehmung. Diese offensichtlich inszenierte Verbindung stellt die Selbstverständlichkeit unserer Schlüsse in Frage.

Wir sind es seit Jahrtausenden gewohnt, unserer sinnlichen Wahrnehmung – insbesondere dem, was wir sehen – zu vertrauen.

2020 ist jedoch nicht nur die Fotografie, sondern auch das bewegte Bild bis ins letzte Detail manipulierbar.

In Zeiten dieser digitalen Bildmanipulation erscheint es also beinahe fahrlässig, den Abbildern blindlings zu vertrauen, die uns täglich erreichen.

Brigitte Felician Siebrecht möchte die Aufmerksamkeit auf den Graben zwischen der Wirklichkeit und der von uns vermeintlich wahrgenommenen Wirklichkeit richten.

Unser Glaube spielt letztlich eine zentrale Rolle in Bezug auf das, was wir meinen, wahrzunehmen.

Auch in Zeiten, in denen für viele Religion keine Rolle mehr zu spielen scheint, hat sich daran nichts geändert.

Wieviel von dem, was wir sehen, dürfen wir noch glauben?

Glauben wir, was wir sehen oder sehen wir, was wir glauben?

Wer bestimmt, was wir sehen?

Wer bestimmt, was wir glauben?

MAdonna von Barendorf - Installation - Siebrecht

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watar – Generative Videoinstallation – Museum Barendorf 2020

watar-live-videoklang-siebrecht-2020-9

wãtar
Die Essenz

Video-Klang Installation

Brigitte Felician Siebrecht 2020

Auführungen:
Kunst im Park / Sommernacht im Park 2020
Barendorfer Ateliernacht 2016
Museum Barendorf, Iserlohn

Brigitte Felician Siebrecht, 2016 / 2020



Man kann nie zweimal in denselben Fluss steigen.“

Heraklit

Mithilfe der Reduktion auf schwarz-weiße essentielle Grundformen treten Bewegung und Struktur des Wassers in ihren verschiedensten Erscheinungsformen deutlich hervor.

BILD
Die radikalen schwarz-weiß Schwellen richten den Fokus auf die dem Wasser wesentlichen Bewegungen. Sie scheinen uns zutiefst vertraut und bekannt und ergeben doch in dieser durch den Zufall verschlungenen Form beinahe ein abstraktes bewegtes Gemälde.

Die Video-Klanginstallation arbeitet mit Samples verschiedener Wasser sowie mit Klangsamples des Pianos, der Harfe, der akustischen Gitarre und Synthetischen Klängen.

SOUND
Animation und Klang werden von einem Script gesteuert, das die Barendorfer Künstlerin Brigitte Felician Siebrecht eigens für diesen Ort geschrieben hat. Das Script generiert mithilfe eines Zufalls Algoritmus und verschiedener Parameter wie Tempo und Tonart eine eigene Komposition aus Klängen und Bildern.

Die so erklingende Wasser-Sinfonie entsteht in jedem Augenblick neu und ist nicht wiederholbar.

watar (etymologisch urgermanisch für Wasser)

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piano_d.Form ( Dauerinstallation 2008 – 2021) / Der Tod eines Klaviers – Kann ein Klavier sterben ?

piano_d.Form
Von der Ultimativität der Verwandlung

piano_d.Form ist ein mehrfach-perspektivisches Projekt

 

Mittelpunkt ist die Installation eines Klaviers in der Natur und die Beobachtung, Reflektion und künstlerische Transformation von Zerfall und Verwandlung. Die Original Installation wird seit 2009 dokumentiert und wurde während dieses Zeitraums auch zum Zentrum verschiedener Veranstaltungen. Musiker, Autoren und bildende Künstler trafen sich jeweils vor Ort zur spontanen künstlerischen Improvisation. Darüber hinaus fanden bereits mehrere Ausstellungen des Projektes statt – der jeweilige Projektstatus wurde konzeptuell einbezogen. Neben fotografischen Inszenierungen und musikalischen Kompositionen wurde insbesondere die Klang-Bild Performance „piano_d.Form run(time)“ gezeigt.

 

Hierbei handelt es sich um ein generatives Script, das mittels gesampleter Original-Sounds des Klaviers und Fotografien eine multi-dimensionale Impression per Zufalls-Algoritmus (live) erzeugt.

 

Diese Aufführung wird zu einem einmaligen Event, da sie aufgrund der Programmierung nicht wiederholbar ist. Dokumentationen des Projekts und Live Mitschnitte finden sich auf youtube unter

 

Video of a generative audio-visual performance. The real-time art-script generates new views and metamorphosis of the „piano_d.FORM“ by using random algorithms. At the same time the script creates a sound composition using sampled original sounds of the original piano_d.Form. The computer-generated performance is based on an art-script of the media artist Brigitte Felician Siebrecht. The program creates an artificial, random impression, that plays with the dissolving of form. The sound composition works with tempo and tone variations. Fragmentary transparencies, a mix of different states of development – creating a kind of multi-perspective vision and reveals the visibility of the „essence of form.“ Each generated view, each visual moment, every audio composition is unique and unrepeatable – due to the random structure of the script – the possibilities of change are nearly infinit.

Neuro-mantrische Sprach- und Gedanken- Fragmente über FORM

– gesprochen von einem Sprach-Roboter untermalt einen impressiven Zusammenschnitt der Piano Metamorphosen in den letzten 2 Jahren. Auffassung wie ein Mantra. Neuro-mantric speaking and thought-fragments / poem about FORM – spoken by a robot – compilation of piano metamorphosis during the last 2 years. part of the artwork piano_d.FORM

Notation d.formed symphony Brigitte Felician Siebrecht
Notation d.formed symphony Brigitte Felician Siebrecht

 

 

 

FORMdieFORMEN

ABSICHT zu FORMWERDEN FORM zu FUNKTION Form funktioniert für FUNKTION ABSICHT wird FORM wird FUNKTION wird BEDEUTUNG BEDEUTUNGS-VEREINBARUNG zu FUNKTION REDUKTION zu FUNKTION SEIN ENTDEUTUNG ENTFUNKTIONALISIERUNG ENTLASSUNG FORM? FORM von Funktion entleert- FORM von Bedeutung entleert- FORM von ABSICHT enleert- FORM sichtbar FORM unsichtbar

 

Gedankenabriss I
Ist der seiner Funktion entledigte Gebrauchsgegenstand noch ein Gegenstand oder ist er pure Form? Verfall ist in seiner Grundästhetik mindestens ebenso faszinierend wie das Entstehen. Warum fasziniert Verfall? Gibt es überhaupt einen Zerfall? Oder sind nicht alle Dinge dem Wandel unterworfen und unser Urteil, dass dies oder jenes die eigentliche Form sei nur ein kurzer Zwischenzustand und ein winziger Ausschnitt aus dem Gesamtsein eines Dinges? Das Sein und Werden als Gesamtheit betrachten aus einer ästhetischen Leidenschaft heraus: Denn Verfall ist ebenso schön wie Aufbau. Das Memento mori überwinden Gesamtheit wahrnehmen Wandel ist Wahrheit Wenn Staub der Urgrund aller Dinge ist, so ist Form ein Übergangsprodukt, die Definition von Funktion ein kurzes sich Aufbäumen des Bewusstseins Die Menge an Staub bleibt gleich. Im Staub sind alle Dinge gleich… Anstelle des Memento mori und des Jammers über die Vergänglichkeit kann das ästhetische Schwimmen durch Werden und Vergehen treten – das Glück des nie endenden Wandels…

Gedankenabriss II Memento mori
Das Sein und Werden als Gesamtheit betrachten aus einer ästhetischen Leidenschaft heraus: Denn Verfall ist ebenso schön wie Aufbau. Das Memento mori überwinden Gesamtheit wahrnehmen Wandel als Wahrheit Wenn Staub der Urgrund aller Dinge ist, so ist Form ein Übergangsprodukt, die Definition von Funktion ein kurzes sich Aufbäumen des Bewusstseins Die Menge an Staub bleibt gleich. Im Staub sind alle Dinge gleich… Anstelle des Memento mori und des Jammers über die Vergänglichkeit kann das ästhetische Schwimmen durch Werden und Vergehen treten – das Glück des im Wandel Bewusst-Seienden…

Gedankenabriss III piano de[fɔʁm] [ˈfɔʁmən]
die Form die Formen der Form der Formen der Form den Formen die Form die Formen FORM ist – die äußere Gestalt eines Objektes – der Endzustand, den das Veränderte annimmt – die Hülle, die ein Material aufnimmt und diesem Gestalt gibt – ein gedankliches Konstrukt Die Verwandlung Die Verwesung der Verfall Die Verwitterung die DeFormierung VERWITTERUNG Temperaturverwitterung Druckentlastungsverwitterung Frostverwitterung Hydrationsverwitterung Salzverwitterung Lösungsverwitterung Kohlensäureverwitterung Hydrolyse Chemisch-biologische Verwitterung sind ein Prozess! Wohingegen: die Funktion eines Objektes (Piano) ist ein Zustand Wir haben also – indem wir die Funktion beendet haben – und einen Prozess angestoßen haben – das Objekt in Bewegung versetzt dem Objekt eine Dimension hinzgefügt: Zeit > Bewegung > Geschwindigkeit (Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber seit der Moderne auch der Prozess selbst sein)

 

KONZEPT

Brigitte Felician Siebrecht piano_d.FORM
KANN ein KLAVIER sterben?

Von der Ultimativität der stetigen Verwandlung

Das KLavier befindet sich seit 2009 kontinuierlich an verschiedenen Orten im Freien.

Sonne, Regen, Wind, Kälte und Hitze, aber auch Pflanzen und Tiere vereinnahmen das Klavier seither.
Es ist einer ständigen Verwandlung unterworfen, dient verschiedensten Tieren als Unterschlupf, wird Teil des Wachstumsprozesses benachbarter Pflanzen und Bäume. Seine Funktion und Bedeutung wandelt sich kontinuierlich. Die Ausstellung zeigt Entwicklungsprozesse, Verwandlungen, künstlerische Bearbeitungen, Animationen und Klangkompositionen, sowie philosophische und prosaische Kurzgedanken.

Das Klavier im Garten wurde zudem in den letzten beiden Jahren zum Mittelpunkt künstlerischer Zusammentreffen mit Künstlern verschiedener Metiers.

 

Ausschnitte aus diesen Zusammenkünften waren Bestandteil der 1. Ausstellung des „piano deFORM“ in der Mannesmann Halle / WerkStadt Witten.

 

Was wird aus einem Gebrauchsgegenstand, der seiner primären Funktion entledigt wird?

Ist er noch Gegenstand oder ist er pure Form?

Kann ein Klavier sterben?

Bleibt ein Klavier ein Klavier, auch wenn es als solches nicht mehr erkennbar ist?

Oder gibt die gedankliche Zuschreibung einer Bedeutung den Dingen ihre Form?

Der Verfall erscheint in diesem Prozess in seiner Ästhetik und Schönheit ebenso faszinierend wie das Entstehen.

Die Beobachtung der Ästhetik von Verwitterung ist dennoch nur ein begleitender Aspekt des piano deFORM Projektes. Letztlich entstehen aus dem Deformationsprozess und dem Versuch, das Entstehende in die eigene Welt zu re-integrieren in der Hauptsache neue Sichtweisen und individuelle (Be)Deutungen… Ein innerer Zusammenhang wird sichtbar zwischen Entstehung und Verfall: Stetige, nie endende Verwandlung ist die letzte Wahrheit jedes Dinges – Form und Funktion sind nur kurze Übergänge innerhalb eines unendlichen Prozesses.